Der Premei wird von Insterburg an, die Memel von Tilsit
an für grössere Fahrzeuge schiffbar.
Die Donau hat für den deutschen Handelsverkehr nicht die
Bedeutung der norddeutschen Tieflandsströme. Ihre Schiffbar-
keit beginnt bei Ulm, die Dampfschiffahrt bei Regensburg.
Der Verbesserung der Flussläufe (Korrektion) zum Zwecke
des Handels und Verkehrs, wie der Verbindung der einzelnen
Flüsse unter einander wird in neuester Zeit besondere Sorgfalt
zugewendet.
Der wichtigste Kanal ist der schon erwähnte Kaiser-
Wilhelm-Kanal , der nicht nur für den Handel von
grösstem Werte ist, sondern auch eine hohe militärische
Bedeutung hat. Von anderen Kanälen haben noch Be-
deutung: der Ems-Jade-Kanal, der Bromberger Kanal
(Oder-Weichsel), der Finow- und Friedrich-Wilhelm-
Kanal (Oder-Elbe), der Ludwigskanal (Main-Donau) und
der Rhein-Rhone k ana l.
Die Seeen Deutschlands zerfallen in 2 Gruppen: a) die
Seeen des Alpengebietes: Boden-, Chiem- und Königs see;
b) die Seeen der norddeutschen Seeenplatte : Müritz- und
Schweriner-, Mauer- und Spirdingsee.
§ 81. Entsprechend der Lage Deutschlands in der Mitte der
gemässigten Zone ist auch das Klima ein gemässigtes.
Der Unterschied in der Bodengestalt, welche im Norden
Tiefland, im Süden Hochland aufweist, hat eine gewisse
klimatische Einheit in den nördlichen und südlichen
Gegenden zur Folge, so dass z. Berlin und München
fast dieselbe mittlere Jahrestemperatur haben.
Ziemlich erhebliche klimatische Unterschiede weisen
der Osten und Westen Deutschlands auf ; denn während
hier die Nähe des Ozeans mildernd auf die Temperatur
einwirkt und reichliche Niederschläge bringt, macht sich
dort der ungünstige Einfluss des kontinentalen Klimas
der sarmatischen Tiefebene geltend, der besonders im
Winter die Temperatur stark herabdrückt und spärliche
Niederschläge bewirkt. — Die wärmsten Gebiete finden
sich in den südlichen Flussniederungen, namentlich am
Rhein und Neckar,
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
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TM Hauptwörter (200): [T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen]]
'218
a) «lie Streichwollfabrikation , welche gewalkte und rauhe Webstoffe
liefert, als Tuch, Flanell, Buckskin etc.
b) die Kammwollfabrikation, welche ungewalkte, glatte und ge
musterte Wollstoffe liefert, als Merino, Orleans, Shawls, Möbel
damast, Teppiche etc.
Zimt, s. Gewürze.
Zuckei', wird hauptsächlich aus dem zuckerhaltigen Safte des Zucker-
rohrs und in den gemässigten Klimaten aus Zuckerrüben gewonnen.
Der ausgepresste Saft wird zunächst durch eine vorläufige Reinigung
und durch Eindampfen in Rohzucker verwandelt, und aus demselben
wird alsdann durch das Raffinieren (Reinigen) der Konsumzucker
gewonnen. Nach der Reinheit und Güte unterscheidet man Raffi-
nade (feinster Zucker), Melis, Farin etc. Die dickflüssigen Rück-
stände geben Sirup. Der Kandiszucker wird gewonnen, wenn man
die verdickte Zuckerflüssigkeit längere Zeit in Gefässen stehen lässt,
welche mit Fäden durchzogen sind, an denen er in sechsseitigen
Prismen krvstallisiert.
-------
22 Afrika.
baren Gebiete treibt Ackerbau (Reis, Baumwolle, Wein, Obst), Seidenraupen-
zucht und Webindustrie (Seiden- und Baumwollwaren). Wichtig für den Handel
ist die transkaspische Eisenbahn, die von Krasnowodsk am Kaspisee über
Buchära und Samarkänd nach Taschkent führt. Ausfuhr: Wolle, Baumwolle.
Rohseide, Gewebe.
Taschkent, 150. E. Wichtige Handels- und Industriestadt.
Buchära. Wichtiger Kreuzungspunkt verschiedener Karawanenzüge.
Samarkänd. In fruchtbarer Gegend gelegen.
Afrika.
30 Mill, qkm, 133 Mill. Einw., auf 1 qkm 4 Einw.
I. Allgemeines über Afrika.
Die Erforschung Afrikas. Afrika ist unter allen Erdteilen der unzu-
gänglichste, und darum ist er in seinem Innern noch am wenigsten erforscht.
Der Mangel an tiefen Einschnitten des Meeres und an schiffbaren Strömen,
durch die der Verkehr in das Innere geleitet werden könnte, die ausgedehnten
Wüsten und die unwegsamen Hochländer erschweren in erster Linie die Er-
forschnng. Hierzu treten als weitere Hemmnisse des Verkehrs noch: das heiße
Klima, der Mangel an Verkehrsstraßen und Verkehrsmitteln, die Feindselig-
feiten einzelner Negerstämme und die unentwickelten Geldverhältnisse *).
In frühester Zeit bildete die Sahara die Grenzscheide, über die hinaus
die Erforschung sich nur in einzelnen Fällen wagte. Ein wichtiger Fortschritt
in der Erforschung Afrikas geschah durch Bartholomäus Diaz, der bis zur
Südspitze Afrikas vordrang, und durch Vasco de Gama, der 1498 mit der
Umschiffung Afrikas den Seeweg nach Ostindien entdeckte. Indes erstreckte
sich die weitere Erforschung des Erdteils in der Hauptsache nur auf die Küsten-
gebiete. Im neunzehnten Jahrhundert aber trat ein Wendepunkt in der Er-
forschnng des „duukleu Erdteils" ein. Waren bislang nur Eroberungssucht,
der Haudelstrieb der Seefahrer und der Religionseifer christlicher Missionare
die Triebfedern der Erforschung gewesen, so trat in den letzten Jahrzehnten
des vorigen Jahrhunderts ein neuer Faktor hinzu, der die Forscher auch iu
das Innere leitete: das Interesse, das die Wissenschaft an dieser Ausgabe
nahm. Im Dienste der Wissenschaft haben wackere Männer neue Pfade
eröffnet, die das bisher unbekannte Innere mehr und mehr erschließen. Als
die hervorragendsten Asrika-Erforscher sind Livingstone, Nachtigal,
i) Stanley nahm auf seine erste Reise, die den Zweck hatte, den verschollenen
Livingstone aufzusuchen, als Geld 14 000 m Tuch, 20 Säcke Perleu und 1750 kg Messing-
draht mit. Für seine zweite Reise, die auf zwei Jahre berechnet war und ihre Route
von der Ostküste quer durch den Kontinent bis an die Westküste nahm, betrug das Gesamt-
gewicht der mitgeführten Waren (Perlen, Zeuge, Draht, Muudvorräte, Kleider, Zelte,
Waffen, Munition, wissenschaftliche Apparate und ein zerlegbares Boot) 8165 kg. Die
ganze Masse wurde so genau wie möglich iu Packen von 27 kg verteilt und beanspruchte
somit 300 Mann als Träger. Als Ersatzmannschaft wurde eine weitere Schar von 30 Mann
mitgenommen.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T15: [Schiff Flotte Hafen England Jahr Insel Engländer Meer Küste Kriegsschiff], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan]]
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Extrahierte Personennamen: Bartholomäus_Diaz Livingstone Stanley
Extrahierte Ortsnamen: Afrika Taschkent Taschkent Afrika Afrika Afrikas Afrika Afrikas Afrikas Afrikas Ostindien
— 199 —
der mongolischen Bewohner steigert seine Leistungs-
fähigkeit in hohem Maße.
Das eigentliche China oder das „Land der 18 Pro-
vinzen" ist etwas kleiner als das europäische Rußland,
hat aber nahezu die gleiche Bewohnerzahl wie ganz Europa
und ist im Mittel etwa so dicht bevölkert wie Deutschland.
Nahezu der dritte Teil der Bevölkerung lebt jedoch allein
in der n. Tiesebene, — der doppelten Größe Deutschlands.
Viele wenden sich von hier aus nach Amerika, Australien
oder Südasien, kehren jedoch meist später wieder nach China
zurück. Sie allein haben unter den mongolischen Völkern
eine hohe Kultur erreicht und den Nachbarvölkern über-
mittelt. Der Chinese schafft jahraus, jahrein ohne Sonntags-
rast und führte so gewaltige ?l^beiten aus wie die chinesische
Mauer zum Schutz des Landes gegen die Nomadenein-
brüche von Hochasien, und den Kaiserkanal zur direkten
Verknüpfung der Hauptstadt mit Südchina. In Wissen-
schaft und Kunst sehlt jedoch die Vertiefung, trotz einer um-
sangreichen Literatur und dem Alter mancher Erfindung
(Porzellan, Pulver, Buchdruck, Kompaß). Sehr eigenartig
ist auch die aus etwa 500 einsilbigen Wörtern be-
stehende Sprache; da jedes Wort ein eigenes Zeichen
besitzt, so ist das Lesen sehr erschwert.
Handel. Seit der Mitte des 17. Jahrhunderts beherrscht die
aus dem N. kommenden Mandschu-Dynastie das Reich der Mitte,
die beim Ausbruch eines inneren Krieges znr Unterstützung her-
beigerufen, sich in China festsetzte. Die Regierung war dem Ein-
dringen fremder Elemente von jeher feindlich gesinnt, dem Außen-
verkehr blieb das Reich daher lange verschlossen. Erst in den
vierziger Jahren wurde von den seefahrenden Nationen die Er-
öffnnng einer Anzahl chinesischer Häfen mit Gewalt erzwungen,
und der Handel dahin durch Verträge (1869 mit dem deutscheu
Zollverein) gesichert. In diesen Vertragshäfen*) hatte der
auswärtige Handel 1904 einen Gesamtwert von 16 757 Mill, M>,
wovon ans die Einfuhr 1904: 977 Mill. M. auf die Ausfuhr
698? Mill. M. kamen. Hiervon fiel der Löwenanteil auf Eng-
" ') Kanton, Hankou, Tientsin, Schanghai, Nütschau, Tschungking, Sntschou,
Hangtschou, Nanking, Ningpo, Tschanscha, Tschingkiang, Wuhu, Amoh, Wentschan,
Schaft, Tschifn, Wutschan, Hsikiang, Swatau. Jtschang, Kinkiang, Kinngtschou. Pakhm,
Jutschau, Lungtschon und Möngtsze, im ganzen 27.
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
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TM Hauptwörter (200): [T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T186: [Stadt Insel Hauptstadt Tunis Handel Afrika Land Hafen Küste Algier], T20: [Indus Stadt Ganges Gang Hauptstadt Land Siam Indien Fluß Strom], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen]]
Extrahierte Ortsnamen: China Europa Deutschland Deutschlands Amerika Australien China Wissen- China Hankou Tientsin Schanghai Tschungking Hangtschou Nanking Ningpo Tschanscha Wentschan Tschifn Wutschan
Vorwort.
Das vorliegende Buch kann nur mit Vorbehalt als
eine fünfte Auflage von F. H. Schlössings Handels-
geographie zc. gelten, da aus einer „Handelsgeographie,
Kultur und Jndustriegeschichte", wie der frühere
Titel lautete, nunmehr eine „Geographie für Handels-
und Realschulen" geworden ist, die sowohl der Allge-
meinen Erdkunde wie auch der Naturbeschaffenheit der ein-
zelnen Länder sowie deren Bevölkerung, wenn auch nur iu
knappster Zusammenfassung, gerecht zu werden sucht, worauf
früher entweder überhaupt nicht oder in nicht zureichender
Weise eingegangen war. Die Bodenschätze, die Leistungen
für Gewerbe und Industrie, für Handel und Verkehr, die
materielle und die geistige Kultur jedes Ländergebietes er-
scheint nunmehr in ihrer Abhängigkeit von der jeweiligen
Landesnatur und der Kulturstuse ihrer Bewohner. Erfuhr
somit der Stoff eine grundsätzliche Erweiterung, so konnte,
um den Umfang nicht zu sehr anschwellen zu lasseu, von
der Geschichte des Handels wie der einzelnen Siedelungen
ein Teil fortbleiben, da unser Buch nur eine Orientierung,
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger]]
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169
Hochasieu, indem unter diesem der ö. Hochlandgürtel bis
zum Hindukusch westwärts verstanden wird, unter jenem
dessen w. Fortsetzungen bis Kleinasien unter Einschluß der
syrisch-arabischen Platte. So können Vorderasien und
Hochasien als die zentralen, die übrigen Länder (West-
asien, Nordasien, Ostasien, Malaiischer Archipel
und Südasien) als die peripherischen Teile gelten.
In der Bewässerung macht sich dieser von F. von
Richthofen betonte Gegensatz zwischen den zentralen und
und den peripherischen Teilen besonders deutlich geltend:
Hochasien ist durch sehr hohe Gebirge von den Randge-
bieten abgegrenzt, die Feuchtigkeit der Seewinde schlägt sich
daher größtenteils schon an diesen nieder, die Randländer
sind daher feucht, die Binnenräume trocken, teils Steppen,
teils echte Wüsten. Die von den Randerhebungen in das
Innere gelangenden Flüsse werden durch die starke Ver-
dunstung ausgezehrt oder erfüllen abflußlose Salzseen; sie
gelangen somit nicht ins Meer. In letzteres ergießen stch
aber 14 große Ströme, die innerhalb der Randgebirge
entspringen und strahlenförmig aus ihnen hervortreten; aller-
dings erreichen von diesen Amu und Syr bereits im
Aralsee ihr Ende.
Das Klima umfaßt alle Zonen:
1. Die polare Zone begreift fast ganz Sibirien. In
Werchojansk liegt unter 67 V2 0 n. Br. des Winter kälte-
pol der alten Welt mit einem Januarmittel von —
49° C. und einem Jahresmittel von — 16 7°. Es
wurden hier schon Temparaturen von — 68 0 am Wein-
geistthermometer abgelesen. Infolge des hohen Luftdrucks
ist die Winterkälte sehr andauernd. Im Sommer ist aber
die Wärme bedeutend, die Baumgrenze reicht daher weit
über den Polarkreis nach N. Die Nordküsten Asiens starren
allerdings von Eis, die rauhen Ostküsten sind vom Nebel
umwogt und auch iu den mittleren Strichen vermag der
kurze Sommer den immer gefrorenen „Eisboden" nur ober-
flächlich aufzutauen, aber die Südhälfte am Gebirgssanm
ist dem Ackerbau zugänglich. Die tiefen Wintertemperaturen
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß]]
Tcu ^
l/v
2^
Verlas: von Willi. Nitzsclike-Aug. Brettinger in Stuttgart.
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kennung:,, Genußreiche, fröhliche Stunden,
nach des Tages Müh'n und Lasten zu die-
ten!" Allen Ständen der tit. Kaufmann-
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liehen Humors will der „Reise-Lnkel" die-
nen, Allen will er, durchdrungen Von edler
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TM Hauptwörter (50): [T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T35: [Dichter Zeit Gedicht Lied Dichtung Schiller Poesie Werk Goethe Sprache]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital], T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen]]
Rechtsordnung.
5
gebot durch die von den Verlobten persönlich vor dem Standesbeamten in § 1316/7.
Gegenwart von zwei Zeugen abgegebene Erklärung, die Ehe miteinander ein-
gehen zu wollen. Die kirchliche Trauung ist eine religiöse Forderung und gilt
dem christlich Gesinnten erst als eigentlicher Abschluß der Ehe; von rechtlichen
Folgen ist sie indes nicht begleitet.
Die Ehe ist die engste und schönste Gemeinschaft im menschlichen Leben und
bindet die Ehegatten zur Erfüllung ihrer gemeinsamen Ausgaben für Lebens- 81353.
zeit aneinander. Die Entscheidung der gemeinschaftlichen Angelegenheiten §1354-
dem Manne zu, dessen Familiennamen die Frau annimmt. Die Leitung des
Hanswesens ist Sache der Frau; ebenso steht ihr die Vertretung des Mannes
innerhalb ihres häuslichen Wirkungskreises zu. Das Vermögen derselben geht
in die Verwaltung und Nutznießung des Mannes über, bleibt jedoch ihr Eigen- §13t5s-
tum. Indes ist hier durch Vertrag eine anderweitige Regelung möglich (Güter-
gemeinschaft, Gütertrennung, Errungenschaftsgemeinschaft) und für den selb-
ständigen Kaufmann, der in besonderem Maße den Wechselfällen des Lebens
ausgesetzt ist, vielfach zu empfehlen.
Obgleich die Ehe für das ganze Leben geschlossen ist, können doch schwer-
tviegende Umstände (Ehebruch, Verbrechen, bösliches Verlassen, Geisteskrankheit) §is<m.
eilte Ehescheidung als notwendig erscheinen lassen. Sie kann jedoch nur auf
Grund richterlichen Urteils erfolgen.
Verwandtschaft. Die Eltern sind mit ihren Kindern und Kindeskindern
in gerader Linie verwandt (Blutsverwandtschaft). Andere Personen, die von § îsso.
derselben dritten Person abstammen (Geschwister, Onkel, Vetter), sind in der
Seitenlinie verwandt (siehe Figur). Bei der Bestimmung
des Verwandtschaftsgrades muß stets auf den gemeinsamen
Abstamm (A) zurückgegangen werden. (Verwandtschaft mit
den Eltern [B und C mit A] : 1. Grad; mit den Geschwistern
[B mit C] und Großeltern [D, E und F mit A] : 2. Grad;
mit dem Onkel sv und E mit C] : 3. Grad; mit dem Vetter
[D und E mit F]: 4. Grad. Die Verwandten eines Ehegatten sind mit dem
anderen Ehegatten verschwägert ^Schwiegereltern, Schwager)).
3. Rechtsordnung von Todes wegen. (Erbrecht.) Die Auflösung einer Firma
ist nicht unbedingt notwendig, sie kann jahrhundertelang bestehen. Jedoch wird
sie häufig freiwillig (Gr. A. S. 79, 84, Kl. A. S. 109) oder durch Konkurs (Gr. A.
S. 159, Kl. A. S. 184) aufgelöst; alsdann muß eine Verteilung des vorhandenen
Vermögens nach bestimmten Grundsätzen erfolgen; der Gesellfchaftsvertrag kann
dieselben bereits im voraus festsetzen. — Diesen Vorgängen entspricht der Tod
des Menschen, die gesetzliche Erbfolge oder die Regelung durch Testament. Wie
Geburt und Eheschließung, so muß auch der Tod einer Person in die Standes-
register eingetragen werden, und zwar hat die Anmeldung am nächsten Werk-
tage zu erfolgen. Die Beerdigung, deren Kosten die Erben zu tragen haben,
darf erst nach Vorlegung eines ärztlichen und eines standesamtlichen Toten- §i968.
scheines und nach Einholung der polizeilichen Erlaubnis erfolgen. Nichtbefol-
gung dieser Vorschriften ist unter Strafe gestellt. Seit 1911 kann auch in str.g. §367.
Preußen wie bereits vorher in verschiedenen anderen Staaten an die Stelle der Zl er1,
Beerdigung unter gewissen Voraussetzungen die Verbrennung treten.
A::>
J
TM Hauptwörter (50): [T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T5: [Jahr Recht Person Gemeinde Staat Steuer Familie Kind Lebensjahr Vermögen], T64: [Vater Sohn Jahr Tod Mutter Regierung König Kind Heinrich Bruder], T62: [Gericht Recht Gesetz Richter Jahr Volksversammlung Senat Plebejer Beamter König], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen]]
Leitgedanken bei Abfassung des Lesebuches.
Nun sind aber die beruflichen Aufgaben und Interessen des Kausinannes
trotz vieler verwandten Beziehungen doch sehr verschieden von denen des
Handwerkers; auch tritt ein großer Prozentsatz der dem Kauftnannstand
sich widmenden Jünglinge mit anderen Vorkenntnissen in die Lehre und
in die Schule als die Handwerkslehrlinge. Darum muß auch — die
Richtigkeit der beiden Behauptungen vorausgesetzt — in den Kaufmänni-
schen Schulen der Unterricht sich an ein anderes Lesebuch anschließen als
in den Gewerblichen Fortbildungsschulen.
Über die Forderung, daß das Lesebuch dem Bildungsstandpunkt
der Schüler angemessen sein soll, dürfte in pädagogischen Kreisen kaum
ein Zweifel bestehen. Dagegen wird die Ansicht, daß das Lesebuch auf
beruflicher Grundlage beruhen soll, von einer Seite angefochten, aber
von anderer Seite ebenso ernstlich verteidigt *). Eine autoritative Stütze
sindet die von uns vertretene Ansicht in den Vorschriften des preußi-
schen Ministers für Handel und Gewerbe vom 5. Juli 1897, die aller-
dings zunächst nur für die Gewerblichen Fortbildungsschulen gelten,
folgerichtig aber die Anwendung auf Kaufmännische Schulen in sich
schließen. Diese Bestimmungen sagen über das Lesebuch unter anderem:
„Dem Unterricht ist ein gutes Lesebuch zu Grunde zu legen, dessen In-
halt dasjnteresse derschüler für ihren Beruf zu fördern,
ihren sittlichen Willen zu stärken und die Vaterlandsliebe zu beleben
geeignet ist."
Es wird also der Schule und dem Lesebuche die Wahrung und
Förderung der beruflichen Aufgabe zur Pflicht gemacht. Damit soll indes
durchaus nicht dem bloßen Nützlichkeitsstandpunkt das Wort geredet
werden; im Gegenteil ist es die erste Aufgabe auch der Fortbildungs-
schule und des Lesebuches, das sittliche und geistige Leben des
Schülers zu fördern, ihm eine ideale, nach dem Schönen
und Edlen strebende Richtung zu geben und ihn zur Bil-
dung eines festen, auf religiös-sittlicher Grundlage ruhen-
den Charakters zu führen. Da aber jeder Stand, trotzdem die
sittlichen Grundlagen überall gleich sind, seine besonderen Freuden und
Leiden, seine eigenartigen Lockungen und Schwierigkeiten hat, so muß
auch die Pflege der sittlichen Ideen in dem Berufe wurzeln, „von der
Mitte desselben heraus das Ganze durchleuchten und erwärmen. Der
Lehrling soll befähigt werden die sittlichen Ideen kennen zu lernen, von
9 Wir finden uns mit unsrer Ansicht in erfreulichem Einklang mit den von
Rektor W. Schanze in Nr. 3 und 4 des 7. Jahrgangs der „Deutschen Fortbildungs-
schule" für die Gewerblichen Fortbildungsschulen ausgesprochenen Grundsätzen sowie
mit den Wünschen verschiedener Handelskammern.
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T52: [Mensch Leben Volk Gott Geist Zeit Religion Mann Glaube Herz], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T54: [Staat Zeit Volk Deutschland Leben Reich Jahrhundert Macht Entwicklung Gebiet]]
Leitgedanken bei Abfassung des Lesebuches. Vh
denen sein einstiges Geschüftsleben getragen sein muß, alle Gesetzwidrig-
keiten zu verurteilen, zu verabscheuen und zu vermeiden und später sein
geschäftliches Handeln und Verhalten unter dem Gefühle der vollen Ver-
antwortlichkeit gemäß dem Recht und dem Gesetz zu gestalten." Nur
dann werden die sittlichen und geistigen Ideen einen guten Nährboden
finden, wenn sie dem Verständnis und dem Leben entspringen; denn nur
das wirkt fruchtbringend, was den Schüler interessiert. Was nicht mit
dem Herzen erfaßt wird, bleibt ein toter Buchstabe.
Darum suchten wir die verschiedensten Gebiete in den Jnteressen-
kreis des Schülers zu rücken; darum stellten wir den edlen Beruf immer
und überall in den Mittelpunkt, von dem aus alles Leben und Wärme
empfängt. Nur von diesem Gesichtspunkt aus glaubten wir auch ein
weiteres Ziel des Lesebuches erreichen zu können, die deutsche Eigen-
art zu hegen und zu pflegen und den Schüler in dieselbe einzu-
führen, ihn auch mit den Gesetzen und dem Geiste seiner Muttersprache
so vertraut zu machen, daß er in ihr richtig fühlen, denken und schreiben
kann. — Die so wünschenswerte Einführung in die Nationalliteratur, in
der ja des Volkes Denken und Fühlen den schönsten Ausdruck findet,
kann leider bei der den Fortbildungsschulen zu Gebote stehenden Zeit
nicht verwirklicht werden; doch vermag die Schule und in erster Linie
nach dem Lehrer das Lesebuch anregend zu wirken und den Keim zu
legen für die Selbsttätigkeit der jungen Leute. Darum haben wir nicht
bloß eine große Reihe wertvoller Erzeugnisse unserer schönen Literatur auf-
genommen sondern in dem zweiten Teil auch versucht, durch Vorführung
von Aussprüchen der Zeitgenossen und der Dichter selbst das Interesse
für die geistigen Führer unserer Nation in dieherzen der
Jugend zu legen. Soll ja doch der Kaufmannstand in der Pflege
der schönen Künste den anderen bürgerlichen Berufskreisen voranleuchten.
Aus diesem Grunde waren wir bestrebt, soweit als irgend möglich,
auch auf den Gebieten, die überwiegend lehrhaft sind, Proben aus den
besten populären Darstellungen der Meister auf den betreffenden Gebieten
zu geben. Da aber gerade die namhaftesten Schriftsteller nicht für die
Schule geschrieben haben, so mußten manche Erzeugnisse derselben einiger-
maßen umgestaltet werden; denn die Sprache, die Darstellungsweise und
der Satzbau, kurz die Form muß wie der Inhalt der geistigen Kraft
der Schüler angepaßt sein.
Als eine weitere Aufgabe des Lesebuches betrachten wir es, dem
Schüler aus der Geschichte unseres Volkes nachahmenswerte Bei-
spiele großer und tüchtiger Männer vorzuführen und ihn
dadurch mit Liebe zu seinem engeren und weiteren Vater-
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
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