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1. Hülfsbuch für den Unterricht in der Handels- und Verkehrsgeographie - S. 56

1900 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
Der Premei wird von Insterburg an, die Memel von Tilsit an für grössere Fahrzeuge schiffbar. Die Donau hat für den deutschen Handelsverkehr nicht die Bedeutung der norddeutschen Tieflandsströme. Ihre Schiffbar- keit beginnt bei Ulm, die Dampfschiffahrt bei Regensburg. Der Verbesserung der Flussläufe (Korrektion) zum Zwecke des Handels und Verkehrs, wie der Verbindung der einzelnen Flüsse unter einander wird in neuester Zeit besondere Sorgfalt zugewendet. Der wichtigste Kanal ist der schon erwähnte Kaiser- Wilhelm-Kanal , der nicht nur für den Handel von grösstem Werte ist, sondern auch eine hohe militärische Bedeutung hat. Von anderen Kanälen haben noch Be- deutung: der Ems-Jade-Kanal, der Bromberger Kanal (Oder-Weichsel), der Finow- und Friedrich-Wilhelm- Kanal (Oder-Elbe), der Ludwigskanal (Main-Donau) und der Rhein-Rhone k ana l. Die Seeen Deutschlands zerfallen in 2 Gruppen: a) die Seeen des Alpengebietes: Boden-, Chiem- und Königs see; b) die Seeen der norddeutschen Seeenplatte : Müritz- und Schweriner-, Mauer- und Spirdingsee. § 81. Entsprechend der Lage Deutschlands in der Mitte der gemässigten Zone ist auch das Klima ein gemässigtes. Der Unterschied in der Bodengestalt, welche im Norden Tiefland, im Süden Hochland aufweist, hat eine gewisse klimatische Einheit in den nördlichen und südlichen Gegenden zur Folge, so dass z. Berlin und München fast dieselbe mittlere Jahrestemperatur haben. Ziemlich erhebliche klimatische Unterschiede weisen der Osten und Westen Deutschlands auf ; denn während hier die Nähe des Ozeans mildernd auf die Temperatur einwirkt und reichliche Niederschläge bringt, macht sich dort der ungünstige Einfluss des kontinentalen Klimas der sarmatischen Tiefebene geltend, der besonders im Winter die Temperatur stark herabdrückt und spärliche Niederschläge bewirkt. — Die wärmsten Gebiete finden sich in den südlichen Flussniederungen, namentlich am Rhein und Neckar,

2. Hülfsbuch für den Unterricht in der Handels- und Verkehrsgeographie - S. 218

1900 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
'218 a) «lie Streichwollfabrikation , welche gewalkte und rauhe Webstoffe liefert, als Tuch, Flanell, Buckskin etc. b) die Kammwollfabrikation, welche ungewalkte, glatte und ge musterte Wollstoffe liefert, als Merino, Orleans, Shawls, Möbel damast, Teppiche etc. Zimt, s. Gewürze. Zuckei', wird hauptsächlich aus dem zuckerhaltigen Safte des Zucker- rohrs und in den gemässigten Klimaten aus Zuckerrüben gewonnen. Der ausgepresste Saft wird zunächst durch eine vorläufige Reinigung und durch Eindampfen in Rohzucker verwandelt, und aus demselben wird alsdann durch das Raffinieren (Reinigen) der Konsumzucker gewonnen. Nach der Reinheit und Güte unterscheidet man Raffi- nade (feinster Zucker), Melis, Farin etc. Die dickflüssigen Rück- stände geben Sirup. Der Kandiszucker wird gewonnen, wenn man die verdickte Zuckerflüssigkeit längere Zeit in Gefässen stehen lässt, welche mit Fäden durchzogen sind, an denen er in sechsseitigen Prismen krvstallisiert. -------

3. Handels- und Wirtschaftsgeographie - S. 22

1907 - Leipzig : Hirt
22 Afrika. baren Gebiete treibt Ackerbau (Reis, Baumwolle, Wein, Obst), Seidenraupen- zucht und Webindustrie (Seiden- und Baumwollwaren). Wichtig für den Handel ist die transkaspische Eisenbahn, die von Krasnowodsk am Kaspisee über Buchära und Samarkänd nach Taschkent führt. Ausfuhr: Wolle, Baumwolle. Rohseide, Gewebe. Taschkent, 150. E. Wichtige Handels- und Industriestadt. Buchära. Wichtiger Kreuzungspunkt verschiedener Karawanenzüge. Samarkänd. In fruchtbarer Gegend gelegen. Afrika. 30 Mill, qkm, 133 Mill. Einw., auf 1 qkm 4 Einw. I. Allgemeines über Afrika. Die Erforschung Afrikas. Afrika ist unter allen Erdteilen der unzu- gänglichste, und darum ist er in seinem Innern noch am wenigsten erforscht. Der Mangel an tiefen Einschnitten des Meeres und an schiffbaren Strömen, durch die der Verkehr in das Innere geleitet werden könnte, die ausgedehnten Wüsten und die unwegsamen Hochländer erschweren in erster Linie die Er- forschnng. Hierzu treten als weitere Hemmnisse des Verkehrs noch: das heiße Klima, der Mangel an Verkehrsstraßen und Verkehrsmitteln, die Feindselig- feiten einzelner Negerstämme und die unentwickelten Geldverhältnisse *). In frühester Zeit bildete die Sahara die Grenzscheide, über die hinaus die Erforschung sich nur in einzelnen Fällen wagte. Ein wichtiger Fortschritt in der Erforschung Afrikas geschah durch Bartholomäus Diaz, der bis zur Südspitze Afrikas vordrang, und durch Vasco de Gama, der 1498 mit der Umschiffung Afrikas den Seeweg nach Ostindien entdeckte. Indes erstreckte sich die weitere Erforschung des Erdteils in der Hauptsache nur auf die Küsten- gebiete. Im neunzehnten Jahrhundert aber trat ein Wendepunkt in der Er- forschnng des „duukleu Erdteils" ein. Waren bislang nur Eroberungssucht, der Haudelstrieb der Seefahrer und der Religionseifer christlicher Missionare die Triebfedern der Erforschung gewesen, so trat in den letzten Jahrzehnten des vorigen Jahrhunderts ein neuer Faktor hinzu, der die Forscher auch iu das Innere leitete: das Interesse, das die Wissenschaft an dieser Ausgabe nahm. Im Dienste der Wissenschaft haben wackere Männer neue Pfade eröffnet, die das bisher unbekannte Innere mehr und mehr erschließen. Als die hervorragendsten Asrika-Erforscher sind Livingstone, Nachtigal, i) Stanley nahm auf seine erste Reise, die den Zweck hatte, den verschollenen Livingstone aufzusuchen, als Geld 14 000 m Tuch, 20 Säcke Perleu und 1750 kg Messing- draht mit. Für seine zweite Reise, die auf zwei Jahre berechnet war und ihre Route von der Ostküste quer durch den Kontinent bis an die Westküste nahm, betrug das Gesamt- gewicht der mitgeführten Waren (Perlen, Zeuge, Draht, Muudvorräte, Kleider, Zelte, Waffen, Munition, wissenschaftliche Apparate und ein zerlegbares Boot) 8165 kg. Die ganze Masse wurde so genau wie möglich iu Packen von 27 kg verteilt und beanspruchte somit 300 Mann als Träger. Als Ersatzmannschaft wurde eine weitere Schar von 30 Mann mitgenommen.

4. Geographie für Handels- und Realschulen - S. 199

1907 - Stuttgart : Nitzschke-Brettinger
— 199 — der mongolischen Bewohner steigert seine Leistungs- fähigkeit in hohem Maße. Das eigentliche China oder das „Land der 18 Pro- vinzen" ist etwas kleiner als das europäische Rußland, hat aber nahezu die gleiche Bewohnerzahl wie ganz Europa und ist im Mittel etwa so dicht bevölkert wie Deutschland. Nahezu der dritte Teil der Bevölkerung lebt jedoch allein in der n. Tiesebene, — der doppelten Größe Deutschlands. Viele wenden sich von hier aus nach Amerika, Australien oder Südasien, kehren jedoch meist später wieder nach China zurück. Sie allein haben unter den mongolischen Völkern eine hohe Kultur erreicht und den Nachbarvölkern über- mittelt. Der Chinese schafft jahraus, jahrein ohne Sonntags- rast und führte so gewaltige ?l^beiten aus wie die chinesische Mauer zum Schutz des Landes gegen die Nomadenein- brüche von Hochasien, und den Kaiserkanal zur direkten Verknüpfung der Hauptstadt mit Südchina. In Wissen- schaft und Kunst sehlt jedoch die Vertiefung, trotz einer um- sangreichen Literatur und dem Alter mancher Erfindung (Porzellan, Pulver, Buchdruck, Kompaß). Sehr eigenartig ist auch die aus etwa 500 einsilbigen Wörtern be- stehende Sprache; da jedes Wort ein eigenes Zeichen besitzt, so ist das Lesen sehr erschwert. Handel. Seit der Mitte des 17. Jahrhunderts beherrscht die aus dem N. kommenden Mandschu-Dynastie das Reich der Mitte, die beim Ausbruch eines inneren Krieges znr Unterstützung her- beigerufen, sich in China festsetzte. Die Regierung war dem Ein- dringen fremder Elemente von jeher feindlich gesinnt, dem Außen- verkehr blieb das Reich daher lange verschlossen. Erst in den vierziger Jahren wurde von den seefahrenden Nationen die Er- öffnnng einer Anzahl chinesischer Häfen mit Gewalt erzwungen, und der Handel dahin durch Verträge (1869 mit dem deutscheu Zollverein) gesichert. In diesen Vertragshäfen*) hatte der auswärtige Handel 1904 einen Gesamtwert von 16 757 Mill, M>, wovon ans die Einfuhr 1904: 977 Mill. M. auf die Ausfuhr 698? Mill. M. kamen. Hiervon fiel der Löwenanteil auf Eng- " ') Kanton, Hankou, Tientsin, Schanghai, Nütschau, Tschungking, Sntschou, Hangtschou, Nanking, Ningpo, Tschanscha, Tschingkiang, Wuhu, Amoh, Wentschan, Schaft, Tschifn, Wutschan, Hsikiang, Swatau. Jtschang, Kinkiang, Kinngtschou. Pakhm, Jutschau, Lungtschon und Möngtsze, im ganzen 27.

5. Geographie für Handels- und Realschulen - S. V

1907 - Stuttgart : Nitzschke-Brettinger
Vorwort. Das vorliegende Buch kann nur mit Vorbehalt als eine fünfte Auflage von F. H. Schlössings Handels- geographie zc. gelten, da aus einer „Handelsgeographie, Kultur und Jndustriegeschichte", wie der frühere Titel lautete, nunmehr eine „Geographie für Handels- und Realschulen" geworden ist, die sowohl der Allge- meinen Erdkunde wie auch der Naturbeschaffenheit der ein- zelnen Länder sowie deren Bevölkerung, wenn auch nur iu knappster Zusammenfassung, gerecht zu werden sucht, worauf früher entweder überhaupt nicht oder in nicht zureichender Weise eingegangen war. Die Bodenschätze, die Leistungen für Gewerbe und Industrie, für Handel und Verkehr, die materielle und die geistige Kultur jedes Ländergebietes er- scheint nunmehr in ihrer Abhängigkeit von der jeweiligen Landesnatur und der Kulturstuse ihrer Bewohner. Erfuhr somit der Stoff eine grundsätzliche Erweiterung, so konnte, um den Umfang nicht zu sehr anschwellen zu lasseu, von der Geschichte des Handels wie der einzelnen Siedelungen ein Teil fortbleiben, da unser Buch nur eine Orientierung,

6. Geographie für Handels- und Realschulen - S. 169

1907 - Stuttgart : Nitzschke-Brettinger
169 Hochasieu, indem unter diesem der ö. Hochlandgürtel bis zum Hindukusch westwärts verstanden wird, unter jenem dessen w. Fortsetzungen bis Kleinasien unter Einschluß der syrisch-arabischen Platte. So können Vorderasien und Hochasien als die zentralen, die übrigen Länder (West- asien, Nordasien, Ostasien, Malaiischer Archipel und Südasien) als die peripherischen Teile gelten. In der Bewässerung macht sich dieser von F. von Richthofen betonte Gegensatz zwischen den zentralen und und den peripherischen Teilen besonders deutlich geltend: Hochasien ist durch sehr hohe Gebirge von den Randge- bieten abgegrenzt, die Feuchtigkeit der Seewinde schlägt sich daher größtenteils schon an diesen nieder, die Randländer sind daher feucht, die Binnenräume trocken, teils Steppen, teils echte Wüsten. Die von den Randerhebungen in das Innere gelangenden Flüsse werden durch die starke Ver- dunstung ausgezehrt oder erfüllen abflußlose Salzseen; sie gelangen somit nicht ins Meer. In letzteres ergießen stch aber 14 große Ströme, die innerhalb der Randgebirge entspringen und strahlenförmig aus ihnen hervortreten; aller- dings erreichen von diesen Amu und Syr bereits im Aralsee ihr Ende. Das Klima umfaßt alle Zonen: 1. Die polare Zone begreift fast ganz Sibirien. In Werchojansk liegt unter 67 V2 0 n. Br. des Winter kälte- pol der alten Welt mit einem Januarmittel von — 49° C. und einem Jahresmittel von — 16 7°. Es wurden hier schon Temparaturen von — 68 0 am Wein- geistthermometer abgelesen. Infolge des hohen Luftdrucks ist die Winterkälte sehr andauernd. Im Sommer ist aber die Wärme bedeutend, die Baumgrenze reicht daher weit über den Polarkreis nach N. Die Nordküsten Asiens starren allerdings von Eis, die rauhen Ostküsten sind vom Nebel umwogt und auch iu den mittleren Strichen vermag der kurze Sommer den immer gefrorenen „Eisboden" nur ober- flächlich aufzutauen, aber die Südhälfte am Gebirgssanm ist dem Ackerbau zugänglich. Die tiefen Wintertemperaturen

7. Geographie für Handels- und Realschulen - S. uncounted

1907 - Stuttgart : Nitzschke-Brettinger
Tcu ^ l/v 2^ Verlas: von Willi. Nitzsclike-Aug. Brettinger in Stuttgart. Dach der Arbeit! Kaufmännische Humoresken! Keise-Onkels Rumorift. Taschenbuch für Kauflcutc. £Bit Originalbeiträg. erst. Schriftsteller, illustriert von ersten Künstlern. Ein humoristischer Hausschatz sür den ge- samten Haudelsstand und jeden Freund eines gesunden Humors! Brosd). mk. 3.-. 6cb. Mk. 4.-. Gediegenste Lriginal-Humoreskeu erster Schriftsteller, zablr. hochfeine Witze, humoristische Gedichte, köstliche künstlerische Illustrationen zc., alles nur auf das Leben und Treiben des Kaufmannes, des Handels und Wandels Bezug habend, wechseln hier in reicher Fülle, wetteifernd um die Aner- kennung:,, Genußreiche, fröhliche Stunden, nach des Tages Müh'n und Lasten zu die- ten!" Allen Ständen der tit. Kaufmann- schaft, allen Freunden eines gesunden, kost- liehen Humors will der „Reise-Lnkel" die- nen, Allen will er, durchdrungen Von edler Gesinnung und erhabener Humoristik, ge- paart mil künstlerischen Leistungen hui- sichtlich der Illustrationen, ein willkom- mener, erzfideler Gesellschafter sein! Die kauptsäcklicdsten Metkocien des Konto-Koiretit- für den Schulgebrauch und Selbst- Unterricht Ravl 25ügel, Kaufmann und Lehrer sür kaufmännische Fächer an der Spöhrer'fchen Höheren Handelsschule in Calw, Preis Ml. 1.20. Vas neue deutsche hjii(klsqc$cizbuch nebst €infübrtingsgesetz, mit Erläuterungen für den praktischen gebrauch sowie einem sehr ausführlichen Sachregister. Bearbeitet Von Dr. Rieb. Bürner. Preis gebd. Mk, 2.—. Porto 20 Pfg. Keine bloße Textauszabe, sondern Von einem in Handelskreisen wohlbekann- ten Juristen für das praktische Bedürfnis erklärt. Z)as Kerijättnis zwischen prinzipal uncl I)anctlungsgekilke auch Prokurist, finnclelsreisenclen, lianazungsiedrling etc. auf Grund der Bestimmungen des neuen deutschen Handesgesetzbuches Von Dr. Kick. Vürner. Preis 90 Pfg. Porto 10 Pfg. Die betreffenden Bestimmungen des neuen deutschen Handelsgesetzbuches traten längst in Kraft, eine Von fach- und fachkundiger Hand bearbeitete Anleitung ist somit zedem Prinzipal und Handlungs- gehilsen ein unbedingtes Bedürfnis! Kam-Ouch für Kegel-Geleoldiaffen* Taschenformat! -£)■ Sehr praktisch, originell und übersichtlich! Kür ein ganzes Ialir reichend I Gebunden 70 Pfg. Porto 10 Pfg. Durch .jede Buchhandlung beziehbar.

8. Abriß der Staatsbürgerkunde - S. 5

1912 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Rechtsordnung. 5 gebot durch die von den Verlobten persönlich vor dem Standesbeamten in § 1316/7. Gegenwart von zwei Zeugen abgegebene Erklärung, die Ehe miteinander ein- gehen zu wollen. Die kirchliche Trauung ist eine religiöse Forderung und gilt dem christlich Gesinnten erst als eigentlicher Abschluß der Ehe; von rechtlichen Folgen ist sie indes nicht begleitet. Die Ehe ist die engste und schönste Gemeinschaft im menschlichen Leben und bindet die Ehegatten zur Erfüllung ihrer gemeinsamen Ausgaben für Lebens- 81353. zeit aneinander. Die Entscheidung der gemeinschaftlichen Angelegenheiten §1354- dem Manne zu, dessen Familiennamen die Frau annimmt. Die Leitung des Hanswesens ist Sache der Frau; ebenso steht ihr die Vertretung des Mannes innerhalb ihres häuslichen Wirkungskreises zu. Das Vermögen derselben geht in die Verwaltung und Nutznießung des Mannes über, bleibt jedoch ihr Eigen- §13t5s- tum. Indes ist hier durch Vertrag eine anderweitige Regelung möglich (Güter- gemeinschaft, Gütertrennung, Errungenschaftsgemeinschaft) und für den selb- ständigen Kaufmann, der in besonderem Maße den Wechselfällen des Lebens ausgesetzt ist, vielfach zu empfehlen. Obgleich die Ehe für das ganze Leben geschlossen ist, können doch schwer- tviegende Umstände (Ehebruch, Verbrechen, bösliches Verlassen, Geisteskrankheit) §is<m. eilte Ehescheidung als notwendig erscheinen lassen. Sie kann jedoch nur auf Grund richterlichen Urteils erfolgen. Verwandtschaft. Die Eltern sind mit ihren Kindern und Kindeskindern in gerader Linie verwandt (Blutsverwandtschaft). Andere Personen, die von § îsso. derselben dritten Person abstammen (Geschwister, Onkel, Vetter), sind in der Seitenlinie verwandt (siehe Figur). Bei der Bestimmung des Verwandtschaftsgrades muß stets auf den gemeinsamen Abstamm (A) zurückgegangen werden. (Verwandtschaft mit den Eltern [B und C mit A] : 1. Grad; mit den Geschwistern [B mit C] und Großeltern [D, E und F mit A] : 2. Grad; mit dem Onkel sv und E mit C] : 3. Grad; mit dem Vetter [D und E mit F]: 4. Grad. Die Verwandten eines Ehegatten sind mit dem anderen Ehegatten verschwägert ^Schwiegereltern, Schwager)). 3. Rechtsordnung von Todes wegen. (Erbrecht.) Die Auflösung einer Firma ist nicht unbedingt notwendig, sie kann jahrhundertelang bestehen. Jedoch wird sie häufig freiwillig (Gr. A. S. 79, 84, Kl. A. S. 109) oder durch Konkurs (Gr. A. S. 159, Kl. A. S. 184) aufgelöst; alsdann muß eine Verteilung des vorhandenen Vermögens nach bestimmten Grundsätzen erfolgen; der Gesellfchaftsvertrag kann dieselben bereits im voraus festsetzen. — Diesen Vorgängen entspricht der Tod des Menschen, die gesetzliche Erbfolge oder die Regelung durch Testament. Wie Geburt und Eheschließung, so muß auch der Tod einer Person in die Standes- register eingetragen werden, und zwar hat die Anmeldung am nächsten Werk- tage zu erfolgen. Die Beerdigung, deren Kosten die Erben zu tragen haben, darf erst nach Vorlegung eines ärztlichen und eines standesamtlichen Toten- §i968. scheines und nach Einholung der polizeilichen Erlaubnis erfolgen. Nichtbefol- gung dieser Vorschriften ist unter Strafe gestellt. Seit 1911 kann auch in str.g. §367. Preußen wie bereits vorher in verschiedenen anderen Staaten an die Stelle der Zl er1, Beerdigung unter gewissen Voraussetzungen die Verbrennung treten. A::> J

9. Deutsches Lesebuch für kaufmännische Fortbildungsschulen und verwandte Anstalten - S. VI

1905 - München [u.a.] : Oldenbourg
Leitgedanken bei Abfassung des Lesebuches. Nun sind aber die beruflichen Aufgaben und Interessen des Kausinannes trotz vieler verwandten Beziehungen doch sehr verschieden von denen des Handwerkers; auch tritt ein großer Prozentsatz der dem Kauftnannstand sich widmenden Jünglinge mit anderen Vorkenntnissen in die Lehre und in die Schule als die Handwerkslehrlinge. Darum muß auch — die Richtigkeit der beiden Behauptungen vorausgesetzt — in den Kaufmänni- schen Schulen der Unterricht sich an ein anderes Lesebuch anschließen als in den Gewerblichen Fortbildungsschulen. Über die Forderung, daß das Lesebuch dem Bildungsstandpunkt der Schüler angemessen sein soll, dürfte in pädagogischen Kreisen kaum ein Zweifel bestehen. Dagegen wird die Ansicht, daß das Lesebuch auf beruflicher Grundlage beruhen soll, von einer Seite angefochten, aber von anderer Seite ebenso ernstlich verteidigt *). Eine autoritative Stütze sindet die von uns vertretene Ansicht in den Vorschriften des preußi- schen Ministers für Handel und Gewerbe vom 5. Juli 1897, die aller- dings zunächst nur für die Gewerblichen Fortbildungsschulen gelten, folgerichtig aber die Anwendung auf Kaufmännische Schulen in sich schließen. Diese Bestimmungen sagen über das Lesebuch unter anderem: „Dem Unterricht ist ein gutes Lesebuch zu Grunde zu legen, dessen In- halt dasjnteresse derschüler für ihren Beruf zu fördern, ihren sittlichen Willen zu stärken und die Vaterlandsliebe zu beleben geeignet ist." Es wird also der Schule und dem Lesebuche die Wahrung und Förderung der beruflichen Aufgabe zur Pflicht gemacht. Damit soll indes durchaus nicht dem bloßen Nützlichkeitsstandpunkt das Wort geredet werden; im Gegenteil ist es die erste Aufgabe auch der Fortbildungs- schule und des Lesebuches, das sittliche und geistige Leben des Schülers zu fördern, ihm eine ideale, nach dem Schönen und Edlen strebende Richtung zu geben und ihn zur Bil- dung eines festen, auf religiös-sittlicher Grundlage ruhen- den Charakters zu führen. Da aber jeder Stand, trotzdem die sittlichen Grundlagen überall gleich sind, seine besonderen Freuden und Leiden, seine eigenartigen Lockungen und Schwierigkeiten hat, so muß auch die Pflege der sittlichen Ideen in dem Berufe wurzeln, „von der Mitte desselben heraus das Ganze durchleuchten und erwärmen. Der Lehrling soll befähigt werden die sittlichen Ideen kennen zu lernen, von 9 Wir finden uns mit unsrer Ansicht in erfreulichem Einklang mit den von Rektor W. Schanze in Nr. 3 und 4 des 7. Jahrgangs der „Deutschen Fortbildungs- schule" für die Gewerblichen Fortbildungsschulen ausgesprochenen Grundsätzen sowie mit den Wünschen verschiedener Handelskammern.

10. Deutsches Lesebuch für kaufmännische Fortbildungsschulen und verwandte Anstalten - S. VII

1905 - München [u.a.] : Oldenbourg
Leitgedanken bei Abfassung des Lesebuches. Vh denen sein einstiges Geschüftsleben getragen sein muß, alle Gesetzwidrig- keiten zu verurteilen, zu verabscheuen und zu vermeiden und später sein geschäftliches Handeln und Verhalten unter dem Gefühle der vollen Ver- antwortlichkeit gemäß dem Recht und dem Gesetz zu gestalten." Nur dann werden die sittlichen und geistigen Ideen einen guten Nährboden finden, wenn sie dem Verständnis und dem Leben entspringen; denn nur das wirkt fruchtbringend, was den Schüler interessiert. Was nicht mit dem Herzen erfaßt wird, bleibt ein toter Buchstabe. Darum suchten wir die verschiedensten Gebiete in den Jnteressen- kreis des Schülers zu rücken; darum stellten wir den edlen Beruf immer und überall in den Mittelpunkt, von dem aus alles Leben und Wärme empfängt. Nur von diesem Gesichtspunkt aus glaubten wir auch ein weiteres Ziel des Lesebuches erreichen zu können, die deutsche Eigen- art zu hegen und zu pflegen und den Schüler in dieselbe einzu- führen, ihn auch mit den Gesetzen und dem Geiste seiner Muttersprache so vertraut zu machen, daß er in ihr richtig fühlen, denken und schreiben kann. — Die so wünschenswerte Einführung in die Nationalliteratur, in der ja des Volkes Denken und Fühlen den schönsten Ausdruck findet, kann leider bei der den Fortbildungsschulen zu Gebote stehenden Zeit nicht verwirklicht werden; doch vermag die Schule und in erster Linie nach dem Lehrer das Lesebuch anregend zu wirken und den Keim zu legen für die Selbsttätigkeit der jungen Leute. Darum haben wir nicht bloß eine große Reihe wertvoller Erzeugnisse unserer schönen Literatur auf- genommen sondern in dem zweiten Teil auch versucht, durch Vorführung von Aussprüchen der Zeitgenossen und der Dichter selbst das Interesse für die geistigen Führer unserer Nation in dieherzen der Jugend zu legen. Soll ja doch der Kaufmannstand in der Pflege der schönen Künste den anderen bürgerlichen Berufskreisen voranleuchten. Aus diesem Grunde waren wir bestrebt, soweit als irgend möglich, auch auf den Gebieten, die überwiegend lehrhaft sind, Proben aus den besten populären Darstellungen der Meister auf den betreffenden Gebieten zu geben. Da aber gerade die namhaftesten Schriftsteller nicht für die Schule geschrieben haben, so mußten manche Erzeugnisse derselben einiger- maßen umgestaltet werden; denn die Sprache, die Darstellungsweise und der Satzbau, kurz die Form muß wie der Inhalt der geistigen Kraft der Schüler angepaßt sein. Als eine weitere Aufgabe des Lesebuches betrachten wir es, dem Schüler aus der Geschichte unseres Volkes nachahmenswerte Bei- spiele großer und tüchtiger Männer vorzuführen und ihn dadurch mit Liebe zu seinem engeren und weiteren Vater-
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